E-Mails sind schnell und ein beliebtes Kommunikationsmittel. Leider können Briefe an Behörden oder Ämter nach wie vor nur schriftlich versendet werden, denn bisher bot die herkömmliche E-Mail nicht die nötige Sicherheit. Ziel ist es, einen elektronischen Brief zu entwickeln, bei dem der Absender und Empfänger sicher identifizierbar sind und der Brief unterwegs weder verändert noch gelesen werden kann. Außerdem soll die sichere Kommunikation helfen Phishing und Spam zu vermeiden. Es gibt zurzeit zwei Varianten, bei denen kostenlos Adressen registriert werden können, einmal 
E-Postbrief (Deutsche Post) und De-Mail. Am De-Mail Projekt sind folgende Provider beteiligt: GMX ( www.gmx.de-mail.de), Mentana ( www.govmail.de-mail.de), T-Home ( www.t-online.de-mail.de), T-Systems ( www.t-systems.de-mail.de) und WEB.de ( www.web.de-mail.de). Für die Registrierung muss man 18 Jahre alt und wohnhaft in Deutschland sein. De-Mail wird derzeit von T-Systems in der Region Bodensee-Oberschwaben getestet und soll demnächst bundesweit verfügbar sein.
Beim E-Postbrief erhalten Privatpersonen eine Adresse mit dem Vor- und Nachnamen. Für Geschäftskunden besteht die Möglichkeit eine Subdomain zu registrieren, aus der der Firmenname hervorgeht. Für die Registrierung bei der Deutschen Post benötigt man außerdem ein Mobiltelefon, denn hierüber wird eine Handy-TAN versendet, die für die Registrierung und Konfiguration des Kontos gebraucht wird. Nach der Registrierung der Adresse erhält man schriftlich einen Registrierungscode, zusammen mit einer Handy-TAN kann nun die persönliche E-Postbrief Adresse freigeschaltet werden. Eine Registrierung ist also nur möglich, wenn drei Kanäle: Elektronisch, brieflich und SMS funktionieren. Nach erfolgreicher Überprüfung der Identität und der Postadresse kann man einen ersten Blick auf die Benutzeroberfläche werfen.
Alles sieht sehr übersichtlich aus, unter "mein Konto" können die Kontoeinstellungen aufgerufen und verändert werden. So kann die epost-Adresse und selbstkonfigurierbare Zusatzinformationen, wie die eigene Webseite oder der Künstlername in einem Adressverzeichnis freigegeben werden. Über das Konto können E-Postbriefe, E-Mails und Faxe versandt werden. Für das Speichern der elektronischen Post stehen jedem Nutzer 100MB zur Verfügung. E-Postbriefe werden mit TLS (Transport Layer Security) verschlüsselt. Zusätzlich kann ein persönliches Zertifikat bei einem Drittanbieter anfordert werden. Außerdem werden die E-Postbriefe auf Viren und Schadsoftware überprüft. Die Deutsche Post sichert eine Verfügbarkeit des Portals von 95% zu.
Es gibt auch einige Schwierigkeiten: Um zu gewährleisten, dass die E-Postbriefe genauso schnell beim Adressaten ankommen, wie die herkömmliche Post, ist laut AGB der Nutzer an jedem Werktag verpflichtet, seinen Posteingang zu überprüfen. Man kann sich kostenfrei per SMS bei erhalt einer Nachricht benachrichtigen lassen. Auch muss man sich als Nutzer vergewissern, dass die elektronische Post die Schriftform ersetzen darf. Die Deutsche Post leistet hierfür keine Rechtsberatung. Der Preis des E-Postbriefes ist genauso hoch wie der klassische Postbrief, sie sparen nur Tinte und Papier. Ein E-Postbrief bis 20 MB kostet 0,55 €, ein Einschreiben kostet 1,60 €. Sollte der Adressat über keine e-Postadresse verfügen übernimmt die Post den Ausdruck und stellt den Brief klassisch zu. Allerdings werden hier auch nur die Druckkosten für einen schwarz-weiß Ausdruck mit max. drei Seiten übernommen. Ab der vierten Seite wird ein Aufpreis von 10 Cent pro Seite erhoben. Soll der Brief farbig ausgedruckt werden, werden 10 Cent ab der ersten Seite fällig. Man kann nur hoffen, dass die Kosten mit der Zeit sinken.
c´t Artikel (Ausgabe 17/2010) Elektronische Einschreiben
De-Mail – so einfach wie E-Mail und so sicher wie Papierpost
Kritik an E-Postbrief und De-Mail wächst, Zeit-online
Phishing von Rechtsanwalt Frank Feser
Letzte Aktualisierung: Donnerstag 05.08.2010