eyePlorer.com, die visuelle Wissensmaschine, gehört zu den semantischen Suchmaschinen, akzeptiert also auch natürliche Sprache, beispielsweise einen Satz, wie "Wann ist, Barack Obama geboren?" Bereits bei der Eingabe eines Suchbegriffes werden Ergänzungsvorschläge gemacht. Zurzeit durchsucht eyePlorer die englische und deutsche Wikipedia sowie MEDLINE/PubMed, weitere Webseiten und Dokumentensammlungen sollen später hinzukommen. Oberbegriffe (sogenannte eyeSpots), die zu den Suchergebnissen passen, werden in einem Kreis dargestellt und nach Kategorien, wie zum Beispiel Gesundheit, Wissenschaft und Technologie, Werke, Ort, Person geordnet, wobei jeder Kategorie eine Farbe zugeordnet wird. Relevantere Themen stehen in der Mitte des Kreises, andere eher außerhalb. Gerade komplexe Themenbereiche werden so übersichtlich und mit vielen Fassetten dargestellt und können schnell erfasst werden.
Was sich hinter einem Begriff verbirgt, erfährt man, wenn man den angezeigten eyeSpot mit dem Mauszeiger überfährt oder anklickt. Es öffnet sich ein kleines Fenster (eyeTip), indem eine kurze Erklärung und die Quelle angezeigt werden. Von hier aus hat man die Möglichkeit sich eine Zusammenfassung oder eyeSpots, die mit dem Suchbegriff unmittelbar zusammenhängen anzeigen zu lassen (Kanten anzeigen). Beim Anklicken der Kanten werden weitere Fakten gezeigt. Alle zu dem eyeSpot verfügbaren Informationen erhält man unter dem Stichwort "weitere Zusammenhänge".
eyePlorer.com bietet aber noch weitere Möglichkeiten. Interessiert man sich beispielsweise besonders für den gesellschaftlichen Aspekt eines Suchbegriffes, so kann durch Anklicken des Plus-Zeichens am Rande des betreffenden Farbfeldes der Bereich erweitert und andere Kategorien ausgeblendet werden. Danach erscheinen weitere eyeSpots und Kategorien, wie Politik und Philosophie. Einzelne Kategorien können durch Klicken des Minus-Zeichens oder durch Rausziehen des betreffenden Tortenstückes per drag & drop, ausgeblendet werden. Sie erscheint anschließend als kleines Kästchen am rechten Rand. Möchte man sie hinterher wieder hinzufügen, so klickt man die betreffende Farbe an und sie wird dem Kreis wieder hinzugefügt. Später soll es auch möglich eigene Kategorien und eyeSpots zu erstellen.
Für die Bildersuche setzt eyePlorer die Suchmaschine "bing" ein. Die gezeigten Abbildungen sind allerdings nur teilweise hilfreich, gerade wenn es sich um abstrakte Begriffe wie "Pflegeversicherung" handelt. Nach einer Registrierung können Suchergebnisse und persönliche Notizen gespeichert werden. In den Einstellungen kann die Sprache, die Anzahl der gezeigten eyeSpots geändert und Suchergebnisse verlinkt und versendet werden.
Möchte man sich neu mit einem Thema befassen, so lohnt sich eine Suche mit eyePlorer, denn hier werden auch Begriffe gefunden, die man selbst nicht mit einer Suche in Verbindung gebracht hätte. Zusätzlich werden durch die Visualisierung Zusammenhänge schneller erfasst und viele Aspekte eines Themas beleuchtet. Da bei einer deutschsprachigen Suche bisher aber nur Wikipedia Artikel auftauchen, ist das Aufsuchen weiterer Quellen unumgänglich. Wenn die Suche noch auf weitere Datensammlungen und Webseiten ausgeweitet wird, stelle ich mir die Arbeit mit eyePlorer.com als sehr angenehm vor. In jedem Fall ist dieser neue Ansatz eine Bereicherung bei der Erschließung neuer Wissensgebiete.
Abbildung 1: Suchgerbnisse zum Thema Pflegeversicherung | Abbildung 2: Erweiterung der gesellschaftlichen Kategorie |
Letzte Aktualisierung: Sonntag 17.01.2010